Kapitel 3: Feinde Café
25.03.2021 | Café Italia
Julius Vapiano
die ersten male, wie ich im cafe italia war, war eigentlich immer so ein dünner grauhaariger mann da mit einem coolen ohrring, der nur sehr wenig deutsch konnte. ich hab piadine gegessen, die gab es später nicht mehr, und espresso für 1,30 getrunken und wenn ich reinkam hat er immer hallo, jungge! gesagt. irgendwann hab ich gecheckt, dass er so ab mittags da ist, und davor so ein anderer. aber dann war er eigentlich auch schon nicht mehr da. in der gleichen woche hab ich ihn nochmal auf dem fahrrad gesehen, vorbeifahren, vorne am platz vor dem rewe, und er hat ganz traurig gewunken und gerufen, hallo, jungge! da hätte ich eigentlich schon checken müssen, dass was nicht stimmt mit dem cafe italia. hab ich aber erst viel später....
jedenfalls, danach war dann irgendwann verena nachmittags da, und dann haben sie sich zerstritten, sie und der chef, und er hat sie rausgeschmissen und charlotte oder so hat angefangen, und jetzt arbeitet verena in der feinde bar.
die feinde bar heisst eigentlich nicht feinde bar, ich hatte nur im sommer irgendwie das gefühl, dass alle feinde vom cafe italia da enden (verena, ich, noch 10 andere) aber weiss nicht ob das stimmt, glaub es ist alles niederschwelliger und unausgesprochener und wenn man es sagen würde, würden es alle als unwichtig abstreiten.
muss ich noch was zum feinde cafe sagen, es ist wie das cafe italia so ein laden, wo sowohl deutsche hingehen als auch italiener*innen. ich sage das dazu, weil die meisten espressobars in köln sind entweder vom angebot und ambiente her auf das eine oder auf das andere ausgelegt.
es ist ganz cool. manchmal, vor allem wenn die frau da ist, ist der espresso weltklasse. die cornetti sind immer schon aus, und manchmal, der eine schaut mich und elena so, genervt oder so was, an, wenn wir rausgeputzt und mit maske auf die strasse runter kommen. und ausserdem, es sind einfach zu viele feinde da lol
Fortsetzung folgt.